Straßenausbau und Bäume

Anliegerstraßen sind die Lebensadern einer Gemeinde

Straßenbäume müssen Vorrang vor dem Autoverkehr haben

Die Ortsteile unserer Gemeinde zeichnen sich durch einen hohen Bestandteil an gut gewachsenen Straßenbäumen aus. Unseren Vorfahren sei gedankt. Nicht zuletzt daher besitzt die Gemeinde Mühlenbecker Land einen großen Erholungs- und Zuzugswert. Aber nicht nur das. Sie ist eine grüne Lunge mit Klimaverant-wortung. Diese Verantwortung muss durch die Gemeinde gestärkt und gefördert werden.

Es ist nicht verhältnismäßig und wäre geradezu grotesk, wenn Bäume breiteren Straßen, Autostellplätzen und Parktaschen zum Opfer fallen würden. Der Ausbau der kommunalen Straßen muss sich den ökologischen Erfordernissen unterordnen.

 

Thesen

für einen ökologischen Straßenausbau

Die meisten Anliegerstraßen der Nichtneubaugebiete in unserer Gemeinde sind unbefestigt, Durch den immer stärkeren privaten und Dienstleistungs-verkehr und die damit verbundenen Straßenverwerfungen werden sie nicht zu Unrecht auch als Sandpisten und mitunter sogar als Panzerstrecken bezeich-net. Veränderungen müssen her und sind auch vielerorts erwünscht. Baukostentreibende, umweltunverträgliche Ausbauvorhaben wie ursprünglich z.B. für die Summter Hubertusallee geplant allerdings nicht.

Der Anliegerstraßenbau muss die Schutzgüter Mensch, Arten und Biotope, Boden, Wasser, Luft und Klima in einen bestmöglichen Einklang bringen.

Wir brauchen Straßen für den Menschen und die Natur. Wie der Ausbau von Anliegerstraßen in einer Gemeinde vollzogen wird, hängt nicht von höheren Gesetzen und starren, selbstauferlegten Ausbauparametern ab. Unter Zu-hilfenahme von Straßenbauregelwerken zählt einzig und allein der politische Wille der gewählten Gemeindevertreter. Das heißt, es gibt durchaus Spiel-raum für die Gestaltung der Straßen selbst als auch für die Finanzierung (Anteil Gemeinde und Anteil Anlieger)

Es müssen nicht alle Straßenbefestigungen gleich aussehen.

Wir brauchen ein Umdenken, welches der Natur eine Gleichberechtigung gegenüber dem Menschen und seinen Bedürfnissen einräumt. Anliegerstraßen müssen den natürlichen Gegebenheiten angepasst werden. Straßenbäume spielen dabei eine hervorstechende Rolle. Sie tragen wesentlich zur Regulierung des Mikroklimas und der Schall- und Winddämpfung bei.

 

  • Der Straßenausbau muss dem allgemeinen Grundsatz entsprechen: Nur so wenig wie nötig und nicht so viel wie möglich.
  • Ein Anhaltspunkt für den Ausbau von Straßen ist das tatsächliche Ver-kehrsaufkommen. Ein überdimensionierter Ausbau sowohl in der Breite als auch in der Tiefe muss vermieden werden.
  • Es darf nur so wenig wie möglich Verkehrsfläche versiegelt werden. Nur dann kann das Regenwasser, da wo es hingehört, vor Ort versickern. Die Straßenbäume benötigen das Wasser. Mit der Versiegelung einhergehend geplante Entwässerungskanäle belasten darüber hinaus unnötigerweise den Geldbeutel der Straßenanlieger.
  • Die Straßen sind ortsbilderhaltend und naturnah zu bauen. Der Charakter einer Straße muss erhalten bleiben (z.B. Feldwegcharakter oder Wald-straßencharakter). Unterschiedliche Möglichkeiten sind abzuwägen z.B. schmalere Fahrbahnen mit Ausweichstellen, kombinierte Straßenbeläge oder aber auch eine Einbahnstraßenregelung.
  • Der Straßenneubau passt sich dem natürlichen Straßenverlauf an. Eine Straße kann eine Kurve um eine Baumgruppe machen oder mal schmaler sein, um der Natur ihren Platz zu lassen.
  • Wo immer möglich sind mineralische Materialien anstelle von Asphalt und/oder Beton zu bevorzugen. Das schont die Umwelt in doppelter Hinsicht. Bei einer späteren Veränderung entstehen keine Entsorgungs-probleme und keine Entsorgungskosten.

Der Ausbau von Straßen, insbesondere von Anliegerstraßen, ist entweder bürgerverbindend oder ewiger Streitpunkt, je nachdem wie es gelingt, einen fairen Interessenausgleich zwischen Mensch und Natur, Aufwand und Nutzen, Vorgaben und Bürgerinteressen zu gestalten.

 

Beispiele für einen ökologischen Straßenbau

Herausgestellt werden 2 Beispiele von Nichtanliegerstraßen. Es soll verdeut-licht werden, dass was für ländliche Orstverbindungsstraßen möglich ist für Gemeindeanliegerstraßen Standart werden sollte.

Walddurchfahrtsstraße in Himmelfort

Zwei asphaltierte Fahrstreifen mit mittiger wasserdurchlässiger Feldstein-pflasterung

Ortsverbindungsstraße bei Prenzlau

Zwei betonierte Fahrspuren mit verdichteten Splittstreifen rechts, mittig und links

Ökologischer Straßenbau dient dem Erhalt des naturnahen Cha-rakters unserer Gemeinde. Ökologischer Straßenbau ist zugleich ein kommunaler Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz.